Wenn „Irrenhäuser“ Personal suchen

Vor kurzem hatte ein Klient seine Bewerbung bei einem Unternehmen eingereicht. Gesucht wurde ein Außendienstmitarbeiter. Die Stelle klang sehr gut, die Aufgabenbereiche hatten einige Überscheidungen und auch das Angebot des Arbeitgebers klang sehr vielversprechend.

Was dann jedoch geschah, war unter aller Kanone.

Wir hatten ein wirklich gutes Anschreiben verfasst, vorab mit dem Unternehmen Kontakt aufgenommen und ein interessantes und aufschlussreiches Telefonat geführt, indem man uns alle Informationen mitteilte die wichtig waren. Also, haben wir die Bewerbung eingereicht. Das Warten beginnt.

Nach ungefähr zwei Wochen kam die Absage, mit der Begründung, dass bei der Vielzahl der Einsendungen ein paar bessere Bewerber dabei waren. Standard eben!

Mein Klient bat mich, bei betreffenden Unternehmen nachzufragen, da er keine Auskunft bekommt, ich aber des Öfteren.

 

Hier der Gesprächsverlauf:

Stiess: „Guten Tag, mein Name ist Oliver Stiess, ich bin Karriereberater von Beruf und einer meiner Kunden hat sich auf die Stelle als Außendienstmitarbeiter beworben, jedoch eine Absage erhalten. Nun wollte ich wissen warum?“ 

Personalreferent: „Oh, das ist ja merkwürdig, welche Stelle meinten Sie?“

Stiess: „Die Stelle als Außendienstmitarbeiter für den Raum Mannheim/Heidelberg“

Personalreferent: „Die Stelle ist doch schon eine ganze Weile besetzt, ich wusste gar nicht, dass die noch online ist. Von wann ist denn die Ausschreibung?“

Stiess: „Die Stelle war auf mehreren Portalen ausgeschrieben und ist immer noch aktuell. Sie stehen dort übrigens als Ansprechpartner drin“

Personalreferent (leicht nervös): „Also das verstehe ich nicht. Die Stelle ist bereits besetzt. Auf mehreren Portalen sagten Sie? Also das verstehe ich nicht.“

Stiess: „Können Sie mir nun sagen, warum mein Kunde eine Absage bekommen hat? Woran hat es denn gelegen?“

Personalreferent: „Das weiß ich wirklich selber nicht. Ich stehe da als Ansprechpartner drin, das ist ja merkwürdig.“

Stiess: „Ich möchte mich auf jeden Fall und an dieser Stelle schon mal für das aufschlussreiche Gespräch bedanken. Auf Wiederhören.“ 

Damit endete das Gespräch und ich musste für mich erst selbst einmal reflektieren, was gerade geschehen war. Kurz nach diesem Gespräch war die Stelle nirgends mehr zu finden. Wir hatten auf sämtlichen Stellenportalen nochmals nachgesehen.

Das Tüpfelchen auf dem „I“ war allerdings, dass genau vier Wochen nach den Ereignissen die Stelle wieder ausgeschrieben war. Was wohl der aktuelle Stelleninhaber darüber denkt?

Mein Klient ist ganz froh darüber, dass es nicht geklappt hat. Denn in so einem Unternehmen möchte er nicht arbeiten. 

 

Zurück