Auf vielfachen Wunsch gibt es ab sofort wieder die Bewerber Geschichten des Monats. Wir berichten in diesem Jahr aus der Sicht von beiden Seiten, also aus Unternehmersicht und aus der was uns Bewerber berichtet haben. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Vorstellungsgespräch um einen Ausbildungsplatz zum Kaufmann im e-Commerce. Der junge Mann, der zum Gespräch eingeladen ist, ist gut vorbereitet. Er beantwortet alle Fragen sehr gekonnt. Frage: „Welche Stärken und Schwächen besitzen Sie?“ Antwort: „Nun meine größte Schwäche ist sicherlich, dass ich sehr ungeduldig bin, aber ich habe gelernt damit, um zu gehen und auch gelernt viele Dinge zu hinterfragen bevor ich sie versuche zu lösen.“ Frage: „Was können Sie für uns leisten?“ Antwort: „Ich bin ein sehr vielseitiger junger Mensch, bin äußerst flexibel einsetzbar und bringe aufgrund meiner bisherigen Praktika schon Erfahrung mit.“

Man merkt, dass der junge Mann diesen Ausbildungsplatz haben möchte. Der Chef des Unternehmens ist sich sicher, den richtigen neuen Auszubildenden gefunden zu haben. Zum Ende geht es noch um die Vertragsdetails. Chef: „Ich unterbreite Ihnen nun einen guten Vorschlag. Wir erstellen zwei Verträge, einen über Ihr Ausbildungsverhältnis und einen für Ihre Überstunden! Was halten Sie davon?“ Der junge Mann versteht nicht ganz und fragt noch einmal nach: „Wie meinen Sie das? Zwei Verträge?“

Antwort des Chefs: „Im normalen Ausbildungsvertrag werden die eigentlichen Details festgelegt, wie Gehalt und 37 Stunden Arbeitszeit. Da Sie auch samstags und nach der Schule für mich tätig sein müssen, obwohl das nicht gesetzlich ist, legen wir das in einem zweiten Vertrag, der nur zwischen uns gültig ist, fest! Was halten Sie davon?“

Hier blenden wir uns aus, und fragen uns was sich dieser Chef erlaubt? Einen ungesetzlichen Arbeitsvertrag, der vielleicht noch mehr Ungerechtigkeiten enthält? Das Ergebnis war, dass der junge Mann den Ausbildungsvertrag zum Glück nicht angenommen hat.

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