Vorbereitung ist das halbe Leben

Wer sich auf ein Vorstellungsgespräch nicht vorbereitet, den trifft es anschließend wie einen Dampfhammer. Das gilt übrigens für beide Seiten, wie die folgende Geschichte erzählt.

Mein Klient hatte sich auf eine Stelle als Gebietsverkaufsleiter bei einem Lebensmittelkonzern beworben. Nach ungefähr zwei Wochen kam die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Geladen hatte die Personalreferentin. Beim Gespräch selbst sollte auch noch die Personalleiterin sein.

Das Gespräch stand bereits zu Beginn unter einem schlechten Stern, es begann mit zehn minütiger Verspätung, allerdings war die Personalchefin noch nicht da, was der Referentin sichtlich unangenehm erschien. Die Chefin selbst kam nach weiteren fünf Minuten ziemlich abgehetzt in den Raum, knallte die Unterlagen auf den Tisch mit den Worten: "Na dann wollen wir mal sehen, wen wir hier haben" 

Sie studierte die Unterlagen während des Gespräches und versuchte Fragen zum Lebenslauf zu stellen. Allerdings hatten diese teilweise oder überhaupt nichts mit den Tätigkeiten meines Klienten zu tun, oder hatten keinen Zusammenhang. "Ich sehe gerade, Sie waren noch nie in der Lebensmittelbranche? Warum haben Sie sich denn bei uns beworben?"

Hätte die Personalchefin auf die zweite Seite des Lebenslaufs geschaut, wäre ihr aufgefallen, dass mein Klient viele Jahre als Zulieferer im Lebensmitteleinzelhandel tätig war, diese Tatsache war ihr entgangen. Nach weiteren etwas skurrilen Fragen, die sehr verwirrend für meinen Klienten waren kam zum Schluss die Krönung seitens der Personalchefin: "Also, ich muss schon sagen, Sie haben ja gar keine Erfahrungen in diesem Bereich, warum haben wir Sie überhaupt eingeladen? Jetzt haben Sie mir tatsächlich eine gute halbe Stunde wertvoller Zeit gestohlen, wo ich doch noch so viel zu tun habe!"

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