Bewerbungstipps Teil 5 „Ein gelungenes Anschreiben“

Vor einiger Zeit hielt ich einen Vortrag vor Personalchefs. Als ich zum Abschluss fragte, wie viele von ihnen denn ein Anschreiben bei einer Bewerbung lesen war ich doch sehr überrascht. Von 45 Personalern lesen gerade einmal vier ein Anschreiben, die restlichen überfliegen es oder lesen es gar nicht.

Viele meiner Klienten kommen mit Ihrer aktuellen Bewerbung zu mir in die Karriereberatung und berichten mir wie schwer es ihnen fällt ein Anschreiben zu verfassen. Die meisten begehen auch den Fehler, all das was im Lebenslauf steht, noch einmal in das Anschreiben zu schreiben. Auch wird zu oft in der „Ich-Form“ geschrieben.

Aber wie schreibt man heute ein gutes und nachhaltiges Anschreiben, das auf Interesse beim Personalchef stößt?

Zunächst ist es wichtig, dass man als Bewerber zwei Schritte zurückgeht. Recherche, Anruf, Anschreiben ist die richtige Reihenfolge. In meinem Blog „Bewerbungstipps Teil 1 – 4“ beschreibe ich sehr genau wie das geht.

Nach einem Anruf bei meinem Wunschunternehmen kann ich mich dann im Anschreiben auf das Gespräch berufen. Danach klingt der Eröffnungssatz vielleicht so: „Sehr geehrter Herr Becker, vielen Dank für das interessante Gespräch von gestern. Ihre Beschreibung der ausgeschriebenen Stelle in Ihrem Unternehmen haben mich nochmals darin bestärkt, mich bei Ihnen zu bewerben. Anbei sende ich Ihnen wie bereits besprochen, meine komplette Bewerbungsmappe zu.“

Nun folgen im Gesamten noch drei – vier Sätze. Zu Ihrer Person, warum das Unternehmen davon profitiert wenn es Sie einstellt, was die Firma von Ihnen erwarten kann und selbstverständlich, dass Sie sich auf die weiteren Schritte und  auf ein persönliches Kennenlernen freuen.

Nun werden Sie sich fragen, mehr nicht? Die Antwort ist klar und deutlich. Das reicht!

Gerne dürfen Sie mir Ihre Anschreiben senden oder grundsätzlich mit mir in Kontakt treten wenn es um Ihre Bewerbung geht. 

An dieser Stelle möchte ich mich von ganzem Herzen bei den vielen, vielen tollen Klientinnen und Klienten aus nah und fern bedanken, die mir in diesem Jahr Ihr Vertrauen geschenkt haben.

Ein großes Dankeschön sende ich auch an die Unternehmen die in 2015 an meiner Umfrage teilgenommen haben. 

Und das größte "Danke" gilt meiner Familie und meinen Freunden, die mich in diesem Jahr unterstützt haben und mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind.

Danke sagen leicht gemacht

Sie hatten ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch? Sie haben das Gefühl, dass dies das richtige Unternehmen für Sie ist? Bei dieser Firma möchten Sie gerne arbeiten?

Dann sollten Sie Ihrem (Be-)werberfilm noch eine Fortsetzung geben. Schreiben Sie einen „Dankesbrief“.

Viele Bewerber schreiben ein E-Mail um noch einmal Danke zu sagen, aber wie viele Mails bekommt der Personalchef oder Geschäftsführer eines Unternehmens am Tag? Genau! Zu viele. Da geht Ihre Mail schon mal verloren. Deshalb, schreiben Sie einen Brief, gezielt an die Ansprechpartner Ihres Vorstellungsgespräches. Bedanken Sie sich und beschreiben Sie ihr Gefühl, das Sie hatten als Sie das Gebäude Ihres neuen Arbeitgebers verlassen haben und dass Sie sich schon auf die nächsten Schritte freuen. Ein Drei Zeiler reicht oft schon. 

Von Pommes, Parfüm, Zigaretten, Handys und Taschentüchern

Bei einem Vorstellungsgespräch wird häufig vergessen, dass unser Gegenüber immer ganz alleine entscheidet, was er sieht, hört oder wahrnimmt.

Oftmals sind es die Kleinigkeiten die ein Vorhaben unnötig kompliziert werden lassen oder häufig zum Scheitern bringen können. Eine super gestaltete Bewerbungsmappe ist der Türöffner, jedoch zählt der erste Eindruck und so banal es klingt, dafür gibt es keine zweite Chance.

Gehen wir einmal davon aus, dass Sie eine Bewerbungsmappe versenden, was bei der Ausbildungsplatzsuche oft vorteilhafter ist. Beim Öffnen des Umschlages kommt dem Personaler eine entsprechende Duftnote entgegen, weil in der Wohnung viel geraucht wird und sich dieser Rauch in Ihren Unterlagen festgesetzt hat. Sicherlich der erste Minuspunkt.

Ebenso ist es mit Ihrer Kleidung, achten Sie darauf, dass alles frisch gewaschen ist.

Vor dem Vorstellungsgespräch noch schnell in die Pommes Bude zu gehen oder einen Döner mit viel Zwiebel und Soße zu verspeisen ist ebenso wenig von Vorteil. Das gleiche gilt für das Rauchen vor einem Gespräch. Sicherlich gibt es Kaugummis, aber was wenn Sie vergessen es vorher zu entsorgen? Kaugummikauend vor dem Personaler zu stehen ist ein weiterer Minuspunkt und wird nicht sehr gerne gesehen.

Aufregung vor einem Vorstellungsgespräch ist erlaubt, viele beginnen dann zu schwitzen. Wenn man nun auf ein Taschentuch zurückgreifen kann ist das von Vorteil. Nur die Hose die ich anhabe ist extra für dieses Gespräch neu gekauft, bzw. frisch gewaschen. Naturgemäß findet sich in dieser Hose nicht von alleine ein Taschentuch ein. Ein Stofftaschentuch dass gerade den letzten Ölwechsel mitgemacht hat ist ebenso wenig erfolgsfördernd. Besser Sie nehmen ein frisches Päckchen Taschentücher mit auf das Sie zurückgreifen können.

Klingt paradox? – viele Personaler erzählen mir solche Episoden.

Wissen Sie, welche Taste am Handy am wenigsten gebraucht wird? Die „Austaste!“ Diese sollten Sie wenigstens einmal benutzen, nämlich während des Vorstellungsgespräches. Das klingelnde Mobiltelefon oder das unablässige vibrieren bei eingehenden Nachrichten erzeugt bei Ihrem Gegenüber bald ein Stirnrunzeln.

Ebenso ist es mit auffälliger Kleidung, Tattoos, Schmuck oder Piercings.

Was in der Mode gerade „Hip“ ist muss anderswo nicht immer ankommen. Allerdings rate ich hier immer: Lassen Sie sich nicht verbiegen, Sie müssen sich auch wohlfühlen.

Nur ein paar Umgangsformen sollten Sie beachten, dann kann nichts schief gehen. 

Gestern war es soweit, der Workshop für die Vertriebsmannschaft von Radio Energy Stuttgart hat stattgefunden.
Es hat viel Spass gemacht mit einem motivierten Team zu arbeiten. Weitere Seminare werden folgen.